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Die Einschränkung der Phosphatzufuhr ist vor allem in späten Stadien der chronischen Nierenkrankheit oft notwendig, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Du kannst dich schon immer gefragt, was es denn mit dem Phosphat bei Nierenkrankheit auf sich hat? Hier lernst du mehr dazu.
Here's what you need to know
Das solltest du wissen
Ecco cosa c'è da sapere
Voici ce qu'il faut savoir
Esto es lo que debe saber
  • Phosphat ist im Körper für Knochenaufbau verantwortlich, deinen Phosphatpegel regelt normalerweise die Niere
  • Wenn dir eine phosphatreduzierte Ernährung empfohlen wurde, solltest du das unbedingt versuchen, um Folgeprobleme zu vermeiden
  • Phosphatbinder müssen nach Einnahmehinweisen parallel zu den Mahlzeiten eingenommen werden, weil sie sonst keine Wirkung haben
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Die Rolle von Phosphat im Körper

Phosphat ist in unserem Körper für verschiedene Aufgaben verantwortlich. Einerseits ist es gemeinsam mit Calcium für einen funktionierenden Knochenstoffwechsel zuständig. Also einfach gesagt, regelt es das Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau und Knochenabbau. So wird sichergestellt, dass deine Knochen fit bleiben. Aber Phosphat ist auch für deinen Energiestoffwechsel und für dein Erbgut (=DNA) im Körper ein wichtiger Baustein.

Wenn ein Mensch zu wenig Phosphat im Körper hat, wird Phosphat im Darm aus der Nahrung aufgenommen. Der Überschuss wird von den Nieren herausgefiltert und ausgeschieden. Arbeiten die Nieren allerdings nicht mehr richtig, passiert dieses Regulieren nicht mehr ausreichend. Der Kreislauf gerät aus dem Gleichgewicht, weil dein Körper Phosphat nicht mehr gut ausscheiden kann. Im Folgenden lernst du, wie du deinen Phosphathaushalt trotzdem möglichst in Balance halten kannst und welche Richtwerte dir dabei helfen.

Warum ist es so wichtig, dass Phosphat im grünen Bereich liegt?

Ein erhöhter Phosphatpegel im Körper bindet Calcium im Blut. Gemeinsam lagern sich Calcium und Phosphat dann als kalkartige Substanz an den Gefäßwänden ab. Das möchtest du aber auf jeden Fall vermeiden. Bei einem erhöhten Phosphatwert im Blut spricht man von einer sogenannten Hyperphosphatämie. Über die Zeit entstehen dadurch nach und nach spezielle Formen von Osteoporose und Arteriosklerose. Anders ausgedrückt: zu viel Phosphat im Körper “macht die Knochen weich”. Die Knochen “entkalken” sich, werden brüchig, und die Blutgefäße “verkalken” sich. Es kommt also zu Ablagerungen von Hydroxyapatit in den Blutgefäßen. Das ist ein Mineral, das sich unter anderem aus Phosphat und Calcium zusammensetzt.

Du kannst dir das so vorstellen, dass die Blutgefäße dadurch enger werden, weshalb das Blut nicht mehr gut durch deinen Körper fließen kann. Dadurch kann es zu verschiedenen, auch lebensbedrohlichen Problemen kommen. Genau aus diesem Grund ist es sehr wichtig, den Phosphatwert innerhalb eines Zielkorridors zu behalten. Gefäße mit sehr ausgeprägten Ablagerungen von dem Calciumphosphat-Mineral können es für den Chirurgen im Fall der Fälle auch schwierig machen, eine Transplantatniere an deine Blutgefäße anzuschließen.

Was ist der ungefähre Zielwert für Phosphat?

Als grober Richtwert bei Nierenkrankheit gilt, dass der Phosphatspiegel im Blut in Richtung des Referenzbereichs 1,45 mmol/l (bzw. 4,5 mg/dl) angepasst werden sollte. Außerdem wichtig zu wissen: Dein Phosphatwert verändert sich in deinem Körper nur eher langsam. Damit Phosphat schnell schwankt, müsstest du schon sehr viel Phosphat auf einmal zu dir nehmen.

Wie kriege ich mein Phosphat in den Griff?

Das Phosphatmanagement bei Nierenkrankheit besteht aus drei Säulen:

  1. Einer phosphatreduzierten Diät - diese wird spätestens ab einer glomerulären Filtrationsrate (=GFR) von unter 60 mL/min (G3) und abhängig von deinem Blutphosphatwert empfohlen.
  2. Der richtigen Einnahme von Phosphatbindern, wenn dir diese von deinem Ärzteteam verschrieben wurden
  3. Dialysetherapie im Fall von Nierenversagen - Solltest du irgendwann dialysepflichtig werden, hilft die Dialyse, wenn auch nur zu einem sehr kleinen Ausmaß, dein Phosphat im Griff zu behalten, da sie einen Teil davon entziehen kann

1. Eine phosphatreduzierte Diät

Bei anhaltend hohen Blutphosphatspiegeln wird bereits ab einer GFR von unter 60 mL/min, entsprechend dem Stadium 3 nach den geltenden medizinischen Leitlinien der KDIGO (eine internationale Organisation zur Entwicklung und Umsetzung evidenzbasierter Leitlinien für die klinische Praxis bei Nierenerkrankungen) eine phosphatreduzierte Diät empfohlen. Das bedeutet, dass du darauf achten solltest, bevorzugt Lebensmittel mit niedrigerem Phosphatgehalt zu dir zu nehmen. Dabei solltest du im Blick behalten, dass du trotzdem ausreichend Kalorien und Eiweiß zu dir nimmst. Dein Körper benötigt ja täglich ausreichend Energie, um gut arbeiten zu können. In der Mizu-App findest du viele Hilfsmittel, Tipps & Tricks, damit dir eine solche phosphatreduzierte Ernährung im Alltag leichter fällt.

2. Die richtige Einnahme der Phosphatbinder

Die zweite Säule des Phosphatmanagements sind Medikamente - sogenannte Phosphatbinder. Es gibt unterschiedliche Phosphatbinder, die alle auf leicht unterschiedliche Arten funktionieren. Phosphatbinder bewirken, dass das gegessene Phosphat direkt im Darm gebunden und gleich wieder ausgeschieden wird. Phosphatbinder musst du in Kombination mit einer Mahlzeit einnehmen und idealerweise auch noch richtig dosieren. Das ist am Anfang gar nicht so leicht, denn dafür musst du wissen wieviel Phosphat in den Lebensmitteln ist, die du zu dir nimmst. Den für dich passendsten Phosphatbinder wählt dein Arzt mit dir über einen längeren Zeitraum gemeinsam aus.

3. Eine gute Dialyse im Fall von Nierenversagen

Sollte deine Nierenkrankheit bis zum Nierenversagen voranschreiten, kann es sein, dass du irgendwann an die Dialyse musst. Die Dialyse wäscht dein Blut und hilft deinem Körper dabei das Phosphat aus deinem Blut loszuwerden und den Phosphatspiegel im Gleichgewicht zu halten. Aber auch die derzeit verfügbaren Verfahrensmethoden schaffen es aktuell noch nicht, das Phosphat in deinem Körper ausreichend zu entfernen. Die Dialysetherapie kann nämlich je nach Dauer und Verfahren nur ungefähr 2.500 bis 3.500 mg Serum Phosphat pro Woche aus dem Körper entfernen. Das entspricht leider deutlich weniger als einer üblichen wöchentlichen Menge Phosphat, die du über die Nahrung aufnimmst. Der Grund dafür, dass Phosphat durch verfügbare Dialyseverfahren nicht ausreichend entfernt werden kann, ist, dass dein Körper Phosphat auch außerhalb vom Blut speichert. Durch die Hämodialyse und Peritonealdialyse kann nur das Phosphat im Blut entfernt werden. Das geht relativ schnell, denn nach nur 2,5 Stunden ist es draußen. Als Reaktion darauf verschiebt sich aber das Phosphat aus anderen Körperbereichen in das Blut und der Phosphatgehalt im Blut steigt kurz nachher wieder an. Eine längere Dialyse kann also Phosphat etwas besser entfernen. Unterm Strich siehst du, dass Dialyse allein leider auch nicht ausreicht, um Phosphat in deinem Körper zu regeln. Umso wichtiger ist es für dich, Wert auf eine phosphatarme Diät zu legen, wenn deine Phosphatwerte nach oben zu klettern scheinen.

In welchen Lebensmitteln steckt Phosphat?

In vielen Lebensmitteln ist Phosphat enthalten. Zum Beispiel sind viele Fleisch- und Käseprodukte phosphatreich - manche mehr und manche weniger. Dabei solltest du besonders bei verarbeiteten Lebensmitteln und Fertigprodukten aufpassen, da viele dieser Produkte mit Zusatzstoffen vollgestopft sind. Manche dieser Zusatzstoffe sind richtige Phosphatbomben. Achtung übrigens: auch Getränke (z.B. Coca Cola oder Bier) können relativ viel Phosphat enthalten! Da eiweißreiche Kost oft viel Phosphat hat, ist es praktisch zu wissen, welche Nahrungsmittel viel Eiweiß in Relation zu Phosphat. Außerdem wird das in Pflanzen enthaltene Phosphat weniger von deinem Darm aufgenommen als das Phosphat in Fleisch. Wo genau wie viel Phosphat steckt kannst du unter anderem in der Mizu-App herausfinden. Sie beinhaltet tausende Texte, Lebensmittel und Rezepte und interpretiert sie dir direkt für die Nierenkrankheit.

Wieviel Phosphat darf ich zu mir nehmen?

Bei Menschen mit Nierenkrankheit kann, vor allem in späteren Stadien der Erkrankung, eine tägliche Einnahme von 600 bis 1000 mg pro Tag empfohlen werden. In den aktuellen Leitlinien zur Therapie der Niereninsuffizienz wird dieser Zielbereich ab dem Stadium 3, oder einer Abnahme der Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate (eGFR) im Labor von unter 60 ml/min empfohlen.

Dieser Bereich könnte als Ausgangspunkt für deine phosphatbewusste Diät gesehen werden. Wieviel Phosphat pro Tag für deinen Körper ein Gleichgewicht herstellt, solltest du am besten mit deinem Nephrolog:innenteam und deiner nephrologischen Diätberatung (und auch mit deinem Magen) besprechen. Deinen Tagesrichtwert kannst du dann auch in der Mizu-App hinterlegen und jederzeit aktualisieren. So kannst du die App für dich personalisieren.

Spüre ich, dass etwas mit meinem Phosphat nicht passt?

Zu viel Phosphat im Körper führt selten unmittelbar zu Symptomen. Mit der Zeit sind die spürbaren Folgen dann der Verschluss oder eine Enge deiner Arterien, was zu einer unzureichenden Durchblutung in den betroffenen Körperregionen führt. Auch das Absterben von Haut – sogenannte Nekrosen – können auftreten. Im Großen und Ganzen merkst du aber zu hohe Phosphatwerte nur bedingt, bis sie dann Probleme verursachen. Deshalb ist es umso wichtiger zu versuchen, einen möglicherweise zu hohen Wert über Medikamente und Ernährung in den Griff zu bekommen!

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Dr. Diego Parada Rodriguez (de)
Facharzt in Ausbildung für Nephrologie
References
References
References
References
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  • Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO) CKD-MBD Update Work Group. KDIGO 2017 Clinical Practice Guideline Update for the Diagnosis, Evaluation, Prevention, and Treatment of Chronic Kidney Disease-Mineral and Bone Disorder (CKD-MBD). Kidney Int Suppl (2011). 2017 Jul;7(1):1-59.
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